Häufige Fehler bei der Fütterung von Hunden
1. Zu hohe Energiezufuhr
Viele Hunde sind anfällig dafür, dick zu werden. Sie haben von ihren Vorfahren, den Wölfen, die Fähigkeit beibehalten, bei reichhaltigem Nahrungsangebot sehr viel, sehr schnell fressen zu können. Da unseren Hunden jedoch Zeiten des Nahrungsmangels fehlen, führt dies dazu, dass Übergewicht heute das weitaus häufigste ernährungsbedingte Problem ist. Übergewicht hat negative Auswirkungen auf Herz- und Kreislauf, Gelenke, Bänder und verschiedene innere Organe, vor allem Leber und Nieren. Es kann Folgekrankheiten wie Diabetes nach sich ziehen und sollte daher vermieden werden. Eine Gewichtsreduktion muss langsam erfolgen. Da Hunde, wenn sie hungrig sind, beim Betteln sehr einfallsreich und penetrant sein können, empfiehlt es sich, nicht die Menge des Futters zu reduzieren, sondern ein Futter mit geringerer Energiedichte zu verfüttern, das trotzdem gut sättigt. Es gibt verschiedene Angebote kommerzieller Futter zur Gewichtsreduktion. Daneben ist darauf zu achten, dass Hunde durch Spaziergänge und Training genügend Bewegung erhalten.
2. Fütterung von Knochen
Knochen sind keine Hundenahrung. Sie enthalten zwar für den Hund wichtige Mineralstoffe wie Kalzium und Phosphor und kräftigen sein Gebiss. Doch reichen selbst die starken Verdauungssäfte im Hundemagen nicht immer aus, den Knochen vollständig aufzulösen.
Durch Knochen kann es deshalb zu gefährlichen Verstopfungen kommen, Knochensplitter können den Darm oder die Speiseröhre ernsthaft verletzen oder sogar steckenbleiben. Im schlimmsten Fall ist eine Operation die einzige Möglichkeit, den Fremdkörper zu beseitigen. Unbedenklich sind allenfalls die weichen Kalbsknochen, gekochte Hühnerhälse oder frische Knorpel von Knochen.
Es gibt einen gesunden und sicheren "Knochenersatz". Zur Stärkung der Gebissmuskulatur des Hundes bieten sich Büffelhautknochen oder hartgebackene Kauknochen an, auf denen der Hund herumkauen kann, ohne sich Zähne, Maul oder Speiseröhre zu verletzen.
3. Reine Fleischfütterung
Ein Wolf frisst vom Beutetier nicht nur das Muskelfleisch, sondern auch die Innereien, die Knochen und den Verdauungstrakt. Zudem frisst er Gras, Gemüse und Früchte. Reine Fleischfütterung ist daher ungesund, denn Fleisch enthält zu wenig Kalzium, so dass ein Kalziummangel auftritt. Das ist vor allem für junge Hunde gefährlich, da es durch den Kalziummangel zu einem fehlerhaften Skelettaufbau mit der Neigung zu Knochenbrüchen kommen kann.
In kommerziell erhältlichem Hundefutter ist das Kazlium:Phosphor-Verhältnis ideal eingestellt.
4. Vitamin- und Mineralstoffzugabe zum Fertigfutter
Wenn Ihr Hund mit einem hochqualitativen, ausgewogenen Fertigfutter gefüttert wird, dann sollte er keine zusätzlichen Vitamin- und Mineralstoffzugaben erhalten. Solche Zugaben können zu einer Überversorgung oder einem ungünstigen Verhältnis gewisser Stoffe führen. Zusätze sollten nur verabreicht werden, wenn sie von der behandelnden Tierärztin oder dem Tierarzt verschrieben wurden.
5. Verfütterung von Milch
Milch ist kein Getränk, sondern Nahrung. Allerdings enthält sie viel Milchzucker (Lactose), der von den Verdauungsfermenten des Hundes nur unvollständig gespalten werden kann. Daher kann es zu schweren Durchfällen kommen, wenn dem Hund Milch verfüttert wird.